„The Oscar Wilde Playing Cards“

Dies ist eines dieser freundlichen Decks, das mit ausführlichen Erklärungen geliefert wird. Natürlich muss es das, denn wenn man nicht gerade ein ernsthafter Student von Wildes Werk ist, wird das alles schnell undurchsichtig. Das Deck ist eine Schöpfung von R. Fanto (der auch für das Artwork des Ulysses a Vau-de-Ville verantwortlich ist), die 1986 unter

Brief an Lady Wilde (23. Juni 1875)

23. Juni 1875, Poststempel 24. Juni 1875 Albergo della Francia, Mailand Seit fünf Tagen so beschäftigt mit Reisen und Besichtigungen, dass ich keine Zeit zum Schreiben gefunden habe. Tagebuch. Verließ Florenz mit großem Bedauern Samstag Abend; Fahrt durch den Apennin, schöne Berglandschaft; Bahnstrecke verläuft auf halber Höhe des Gebirgszugs, über uns Nadelwälder und Felsschroffen, unter

Brief an Sir William Wilde (15. Juni 1875, Poststempel Florenz)

Heute früh San Lorenzo besucht, das im üblichen Florentiner Stil angelegt ist, kreuzförmig: ein langes Hauptschiff, von griechischen Säulen getragen: eine prunkvolle Kuppel in der Mitte, davon abzweigend drei kurze Kreuzflügel. Dahinter die beiden Kapellen der Medici. Die erste, die Grabkapelle, ist prächtig, ungeheuer hoch, achteckig angelegt. Die Wände sind vollständig aus prunkvollen Marmorblöcken errichtet,

Brief an Lady Wilde (8. September 1868, Portora School)

Liebste Mama, 8. September 1868, Portora School der Esskorb ist heute angekommen, noch nie hat mir jemand eine so nette Überraschung bereitet, vielen Dank dafür, es war mehr als freundlich, dass Du daran gedacht hast … Du schreibst gar nichts über den Verleger in Glasgow, was sagt er? Und hast Du an Tante Warren auf

Brief an an Lord Alfred Douglas (9. September 1893, Hotel Albemarle )

Mein lieber Bosie, 9. September 1893, Hotel Albemarle Dank für Dein Telegramm, das ich gestern Abend bei meiner Rückkehr aus Jersey erhielt, wo ich für einen Abend Station machte, um mir eine Aufführung meines Stückes mit Miss Lingard und der South Company anzusehen. Sie war recht gut, und das vollbesetzte Haus bereitete mir einen großartigen

An Lord Alfred Douglas (März 1893, Savoy Hotel, London)

Liebster aller Jungen, März 1893, Savoy Hotel, London Dein Brief war köstlich, wie roter und goldener Wein; aber ich bin traurig und verstimmt. Bosie, Du darfst mir keine Szenen machen. Sie töten mich, sie zerstören den Reiz des Lebens. Ich kann Dich, attische Anmut, nicht von Leidenschaft entstellt sehen. Ich kann nicht den schön geschwungenen

Aus „Freundschaft mit Oscar Wilde“

Während dieses Buch noch in der Druckerei war und ich die Korrektur las, wurde von der Firma Dulau in der Old Bond-Street ein Verkauf zahlreicher Briefe Oscar Wildes angekündigt. Dulau schickte mir ein Exemplar seines Spezialkatalogs, von dem er nur hundertfünf Exemplare hatte drucken lassen und der Auszüge aus den Briefen enthielt. Einige Wochen vorher

Elegante Linienschönheit

Die Neue Kunst, Art nouveau, fand auf dem Gebiet der Malerei und Graphik die besten und schönsten Anwendungsmöglichkeiten. Gerade die Neigung zu ornamentaler Abstraktion, zu dezenter, transparenter Farbigkeit, zu Eleganz, Überraschungseffekten, zum Geschmackvoll Elitären ließ sich durch die neue fließende, dekorative Linienkunst befriedigen. Paris war die Hochburg des Neuen Stils und einer optimistischen, oft auch

Edele Traumgestalten

In der Kunst der Zeit um 1900 blieben auf vielen Gebieten die unterschiedlichsten älteren Traditionen spürbar, zudem waren stilistische Einflüsse häufig. Vielen Künstlern der Neuen Kunst merkte man lange ihre prägende Ausbildung an. An den Kunstakademien die als Ausbildungsstätten von den jungen Künstlern aufgesucht wurden, herrschte meist eine konservative Gesinnung. Die in Ehren ergrauten Professoren

Ornamentale Schönheit

Nur wenige Architekten verwirklichten die neuen Tendenzen des Jugendstils mit letzter Konsequenz. In vielen Fällen begnügten sie sich damit, ihre mehr oder minder zweckmäßigen Bauwerke rein äußerlich durch JugendstiI-Ornamente zu bereichern. In zahlreichen Großstädten Europas treffen wir noch solche Jugendstil-Bauwerke an, meist repräsentative Villen und Wohnhäuser des wohlhabenden Bürgertums. Dem Jugendstil haftet häufig etwas Elitäres